1. Weltkrieg

Postkarten / Erster Weltkrieg

Trotz der unkritischen patriotischen Erziehung durch Schule und Kirche, der Idealisierung der preußisch-deutschen Geschichte und der Verehrung des Herrscherhauses wollte sich bei Kriegsausbruch im August in Berkenthin keine Kriegsbegeisterung einstellen. Nach der Ermordung des österreichischen Thronfolgers in Sarajewo am 28. Juni und der folgenden diplomatischen Zuspitzung im Juli, wurde die deutsche Mobilmachung in Berkenthin  zwischen 18 und 19 Uhr des 1. August bekannt. 

Der Pastor sprach von einer „herzerschütternden“ Nachricht und noch am selben Abend wurde er von dem Arzt Dr. Möller gefragt, wann er und seine Frau an einer Abendmahlsfeier teilnehmen können. Nicht nur die zu den Waffen gerufenen jungen Männer mögen den Ernst der Lage erahnt haben, denn an den folgenden Tagen nahmen viele Gemeindemitglieder an den Abendmahlfeiern teil, die der Pastor vom 2. bis 5. August zum Teil zweimal täglich in der Kirche oder im Pastorat anbot. Unter den Teilnehmern waren einige, so der Pastor, die später den „Heldentod“ starben. Nicht nur die Angst vor dem Ungewissen, auch die Tatsache, dass man sich hier auf dem Land mitten in der Ernte befand, die man nun stehen und liegen lassen musste, drückte die Stimmung.  Am 3. August fand sogar eine erste Kriegstrauung unter völliger Befreiung vom Aufgebot statt, nachdem sie erst am Tag zuvor beschlossen worden war. Am 18. August wurde unter großer Beteiligung die erste „Kriegsgebetstunden“ abgehalten, die dann in den folgenden Jahren jeweils mittwochabends um 20 Uhr zu einer beständigen Einrichtung wurde. 

 

Aber trotz der bedrückenden Situation herrschte zunächst Siegesgewissheit, die auch auf Anordnung von oben auch in Schule und Kirche weiter verbreitet wurde. Am 2. September 1914 fand in der Schule eine Sedan-Feier statt, die in den Ansprache mit den Ereignissen des Kriegsjahres 1914 in Zusammenhang gebracht und mit dem Lied „Deutschland, Deutschland über alles“ schloss. Am 10. Oktober nach dem Fall Belgiens und der Eroberung der Festung Antwerpen erschallten zum ersten Mal vom Turm der Kirche die Siegesglocken und der Pastor feierte dieses Ereignis von der Kanzel mit den Worten: „Der Herr hat Großes getan!“ Allerdings mussten bereits einen Tag später die Glocken erneut geläutet werden, denn die Gemeinde hatte mit dem Sierksrader Bahnarbeiter Johannes Bock den ersten Gefallenen zu beklagen. Er war auf dem Kriegsschauplatz in Frankreich verwundet worden und sieben Tage später seinen Verletzungen erlegen. Wie für alle anderen Kriegstoten auch fand am darauffolgenden Sonntagsgottesdienst eine „Danksagung“ für ihn statt. Im Laufe des ersten Kriegsjahres waren schließlich 7 Kirchengemeindemitglieder gefallen.

Ehrenmahl Berkenthin (Gr. Berkenthin und Kählstorf)

Trotz alledem scheinen auch viele der jungen den Krieg anfangs noch als großes Abenteuer empfunden zu haben. Ganze Fotoalben zeigen heute noch Bilder von siegensgewissen jungen Soldaten und in jedem Berkenthiner Haushalt hingen Fotographien von den Söhnen und Vätern im Feld. Die hier abgebildeten stammen aus dem Album des Berkenthiners Heinrich Schwarz, der seine gesamt Kriegszeit im Osten an der russischen Front verbrachte. Zu seinem Glück erlebte er den Krieg von einigen direkten Fronteinsätzen abgesehen, meist im rückwärtigen Raum in der Etappe im heutigen Baltikum. In einer Zeit, in der es keine anderen Kommunikationsmittel gab schrieb man sich, so oft man irgend konnte. Postkarten und Briefe aus allen Teilen Europas trafen nun in Berkenthin ein. Per Feldpost waren somit die Soldaten über das, was in der Heimat passierte, meist gut informiert, umgekehrt wird aber bei der Durchsicht der Briefe deutlich, wie die anfängliche Hochstimmung langsam der Ernüchterung wich.  Am Ende wird dann immer mehr die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, der Krieg möge doch bald zu Ende sein.

Mit Beginn des Krieges hatte der Pastor damit begonnen, brieflichen Kontakt mit den Soldaten im Felde, die er einst konfirmiert hatte,  zu unterhalten. Oft schickte er ihnen kleine Gebetsbücher oder Kirchenzeitungen wie die „Feldpost“ oder die Kriegsausgabe des „Christenboten“ mit dem bezeichnenden Titel „ Durch Kampf zum Sieg“ mit den Briefen an die Front. Die Antwortbriefe, die er erhielt, waren bei aller Ernüchterung anfangs noch von  Gottvertrauen und Zuversicht getragen.

So schrieb ein Hufnerssohn aus Klempau am 26.Oktober 1914 aus St. Mars in Frankreich:

„ Mache Ihnen die Mitteilung, dass ich das Gebetsbuch (…) erhalten habe. Sage Ihnen hierfür meinen besten Dank, freue mich sehr dazu. Es sind schon öfters trübe Stunden über uns gekommen, sobald ich dieses Buch zur Hand nehme, sind alle Traurigkeiten verschwunden und voller Mut ziehen wir dem Feinde entgegen, denn es geht doch für eine gerechte Sache für Kaiser und Reich, für unser liebes deutsches Vaterland. Sollte meine letzte Stunde hier auf Frankreichs  Boden geschlagen haben, so bin ich der Gewissheit, dass der liebe Gott meine Seele gnädig in sein Himmelreich aufnimmt (…).“

Ein Husar aus Göldenitz, der zuvor in Frankreich eingesetzt war, schrieb am 28. November 1914 aus Russland:

„Hier ist es furchtbar kalt, gestern -18 Grad C. Ein schneidender Wind benimmt einem fast den Atem. Die Wege sind schlechter wie unsere Feldwege, Bevölkerung arm, wohnt in elenden Holzbaracken mit Strohdach und einer Stube. Das richtige Gottvertrauen und der echte Glaube kommt erst hier im Angesicht des Todes. (…) In Frankreich lagen wir in der Reserve hinter dem Schützengraben, als der Rittmeister bekannt machte, dass diese Nacht der Sturmangriff gemacht werden sollte: Alles fertig machen! Einen Augenblick herrschte tiefes Schweigen, dann stimmte ein Husar das Lied an „Wir treten vor Gott den Gerechten“. Sofort stimmte alles ein, wie herrlich schallte es durch die Nacht bis in den englischen Schützengraben. Am nächsten Tag waren wir um einen Sieg reicher (…).“

Ein Klein Berkenthiner Soldat schrieb am 21. Dezember ebenfalls aus dem Osten:

„Es drängt mich, auch Ihnen einmal zu scheiben (…). Ich bin nach meiner Konfirmation nicht mehr so oft in die Kirche gekommen, doch jetzt hat doch so mancher seinen Gott wiedergefunden. Ich bin nun schon ein halbes Jahr im Felde. Gar oft haben mir die Kugeln um die Ohren gepfiffen, aber immer hat mich der liebe Gott behütet. Lagen wir doch einmal in einem Schuppen. Die Schrappnells und Granaten platzten herum um uns. Wir konnten nicht vor und rückwärts. Da habe ich meinen Gott gebeten, er möge uns behüten. Ich betete gerade ein Vaterunser, da ein Knall und alles ein Schwefelgeruch, zugleich ein Jammern. Da hatte eine Granate in den Schuppen eingeschlagen, Tote und Verwundete, ich kam unverletzt davon. Gottes Wunder! Gebe doch Gott, dass ich gesund die Heimat wiedersehen möchte. Sollte es Gott beschieden haben, dass ich doch mein Leben lasse, dann seien Sie bitte so freundlich, Herr Pastor, und trösten meine Braut. Denn ich starb ja für Vaterland und tat es gerne. Wir liegen jetzt 20 km vor Warschau und denken doch schon bald hineinzukommen (…)“.

Gumbinnen/Ostpr.

 

Im Herbst des Jahres mussten 100 Flüchtlinge aus dem nördlichen Ostpreußen, in das die russische Armee eingefallen war, in der Kirchengemeinde untergebracht werden. Während die meisten auf dem Gut Groß Weeden einquartiert wurden, blieben 10 in Groß und Klein Berkenthin. Der Pastor sah sich genötigt, einen Großteil seiner Seelsorgearbeit diesen „schwergeprüften“ Menschen zu widmen. Derweil lief der Schulbetrieb in der Berkenthiner Schule zunächst wie gewohnt weiter, da noch keiner der Lehrer zum Heeresdienst einberufen worden war. Der Schulinspektor Pastor Lüders lobte die Arbeit in den Schulen seines Bezirks: „Mit großem Eifer mühten sich die Lehrer, besonders beim Unterrichten in Geschichte und Erdkunde (die Schüler) zu lebhafter Teilnahme an dem Verlauf des Krieges zu befähigen und mit Begeisterung für die großen Aufgaben, die auf den Kriegsschauplätzen von unseren Soldaten und hier in der Heimat von Groß und Klein zu erfüllen sind.“

Das Jahr 1915 brachte mit zwei Großbränden weitere Sorge und Not über das Dorf. In der Nacht  vom 24. auf den 25. Januar kurz nach Mitternacht brach ein Feuer auf dem Hof des Gastwirtes Hack in Groß Berkenthin aus. Während ein Großteil des Gebäudes bis auf die Grundmauern abbrannte, blieben der Stall und Scheunenflügel unversehrt. Das Feuer breitete sich so schnell aus, dass der Knecht im Hemd aus seiner Kammer fliehen musste. Auch die Tiere konnten bis auf ein Pferd, das verbrannte, gerettet werden. Die umliegenden Gebäude blieben wegen der günstigen Windrichtung unversehrt. Das Feuer wurde auf Unvorsichtigkeit im Umgang mit offenem Licht zurückgeführt. Wenige Wochen später brannte ganz in der Nähe die als Scheune und Kornlager genutzte Kate des Hufners Soltau ab. Das benachbarte Küsterhaus und alle anderen Nachbargebäude blieben verschont, weil es geregnet hatte und die Dächer nass waren. In diesem Fall wurde Brandstiftung als Ursache des Feuers vermutet.


Von Jahr zu Jahr mehr Gefallene

Im März und April des Jahres kehrten die dankbaren ostpreußischen Flüchtlinge, zu denen zum Teil noch längerer brieflicher Kontakt gehalten wurde, in ihre Heimat im Regierungsbezirk Gumbinnen zurück, nachdem diese nach der Schlacht von Tannenberg befreit worden war. Gleichzeitig trafen nun immer häufiger Meldungen über gefallene und verwundete Soldaten in der Heimat ein. Am Ende des Jahres 1915 waren wiederum 17 junge Männer der Kirchengemeinde gefallen. So wurden auch die Briefe, die der Pastor von der Front erhielt, zunehmend erster. So schreib ein Kätner aus Rondeshagen am 4. Juli an seinen Pastor:

„Fortan spielt die Regimentsmusik auf dem Kriegerfriedhof „Ich hatte einen Kameraden“, unser Dienstpfarrer Herr Sch., der schon  so manchem lieben Kameraden die Leichenrede gehalten hat, trat wiederum an die Gruft. Ach, Herr Pastor, wie viele Wunden hat dieser schreckliche Krieg schon geschlagen und man sieht das Ende noch lange nicht (…)“

Es trafen aber auch Briefe aus weit entfernten, bis dahin unerreichbaren Gegenden in Berkenthin ein, die sicherlich die Phantasie der Leser beflügelt haben, waren die meisten bisher doch wenig in der Welt herumgekommen. So berichtete ein Hufner aus Kählstorf von seiner Kriegsodyssee über südosteuropäische Kriegsschauplätze:

„Wem Gott will die rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt! Diese Worte können wir nun auch auf uns beziehen. Zunächst Pellworm (?), dann (…) Russisch-Polen, bald zu Fuß, bald per Bahn (…(, dann 10 Tage wieder im lieben deutschen Vateland, dann durch Schlesien, Österreich-Ungarn über Wien nach Budapest und Südungarn per Bahn, dann mehrere Tage schwere Fußmärsche. Dann 13 Stunden Dampferfahrt, zunächst 4 km auf der Theiß, dann die Donau stromaufwärts. Dann wieder ein sehr großer Marsch und nun sind wir seit zwei Tagen in diesem Ort in Rumänien, einen Tagesmarsch von der serbischen Front entfernt (…)“

Neben Entbehrungen und Strapazen hatten die jungen Männer oft mit ihrer Sehnsucht nach zuhause zu kämpfen, wie aus einem Brief eines jungen Soldaten aus Düchdelsdorf hervorgeht:

„(…) Es liegen schwere Tage hinter uns. Durch Gottes Güte bin ich glücklich davongekommen. Sie besuchten meine Familie. Gewiss, die Sehnsucht ist groß und ich wäre gerne an Ihrer Stelle gewesen, aber wir dürfen ja daran nicht denken, bevor unsere Arbeit hier getan ist (…)“

Doch auch zuhause wurde die Not immer größer. Neben die Trauer bzw. Sorge um die Soldaten an der Front, musste häufig genug die zurückgebliebenen Frauen und Kindern die schwere Arbeit auf den Höfen alleine bewältigen. Die auf die Bauernstellen verteilten englischen, französischen und russischen Kriegsgefangenen konnten den Verlust der eigenen Männer kaum ausgleichen. Der Pastor beklagte während der Kriegsjahre wiederholt den dürftigen Kirchenbesuch, zeigte aber auch Verständnis für seine Gemeinde wegen der hohen Arbeitsbelastung. Unter anderem müssten die Kriegsgefangenen auch am Sonntagmorgen arbeiten, was auch dazu führe, dass sie von den Bauersfrauen beaufsichtigt und beköstigt werden müssten. Auch wenn es hier auf dem Land anders als in den großen Städten keine Hungersnot gegeben hat, war doch der Mangel bald allgegenwärtig. Um die größte Not einiger Familien zu lindern, vor allem aber, um die Soldaten an der Front zu unterstützen wurde immer wieder gesammelt und zu Spenden aufgerufen. Dabei tat sich besonders der Frauenverein mit einer Reihe von Aktivitäten hervor. So initiierte dieser beispielweise am 1. Adventssonntag des Jahres 1915 eine sogenannte „Nagelung eines  Eisernen Kreuzes“, bei der Spendenwillige gegen Geld einen Nagel in ein Kreuz schlagen durften. Immerhin kam bei dieser Aktion trotz eisiger Kälte die stattliche Summe von 975 Mark für Weihnachtspakete für die Front zusammen. Aber ungeachtet der zunehmenden Not feierten Kirche und Schule auf Anordnung nach wie vor eine Reihe besonderer Gedenktage. So wurde des 100. Geburtstages Otto von Bismarcks gedacht wie auch der endgültigen Niederlage Napoleons ebenfalls vor 100 Jahren. Gefeiert wurde zudem die 50jährige Zugehörigkeit zu Preußen.

Im folgenden Jahr 1916  wurden die Nachrichten von der Front immer bedrückender. Die Kirchengemeinde hatte am Ende wiederum 17 Kriegstote zu beklagen, wobei es einige Familien besonders hart traf. So fiel am 10. März der Hufner Georg Hack und einen Monat später am 10. April sein Bruder Carl Hack. Am 22. Juli erlag dann auch deren Vetter der Hufner Carl Hack seinen Verwundungen. Die heimische Bevölkerung wurde währenddessen in immer schnellerer Folge zur Zeichnung von Kriegsanleihen zur Finanzierung des Krieges aufgefordert. Insgesamt wurde bis zum Ende des Krieges 9 Kriegsanleihen ausgegeben. Da nach dem verlorenen Weltkriege die Tilgung der Anleihen dem Staat durch die Inflation und den Wertverlust der Mark gegenüber 1914 ohne Schwierigkeiten möglich, erhielten die Zeichner der Kriegsanleihen praktisch keinen Wert zurück. Viele verloren so ihre ganzen Ersparnisse. Selbst die Kirchengemeinde hatte bis dahin Anleihen von 11500 Mark gezeichnet.

Im Jahre 1917 wurde der Mangel auch in Berkenthin immer mehr spürbar. So musste ab Februar die Kohleheizung der Kirche aufgegeben werden, so dass die Gottesdienste bei eisiger Kälte abgehalten wurden. Nur für den Konfirmationsgottesdienst konnte eine Ausnahmegenehmigung ausgehandelt werden.

Im Sommer mussten die große und die kleine Bronzeglocke der abgegeben werden, nur die zweitgrößte mit der historischen Inschrift blieb der Kirche erhalten. Der Ausbau der großen Glocke, die immerhin 1.330 kg wog, wurde am 21. Juli von einer Lübecker Glockenbaufirma ausgeführt. Von den 4.990 Mark Entschädigung wurden gleich wieder 3.500 Mark für den Ankauf der vierten Kriegsanleihe ausgegeben. Am 25.  August wurden dann auch die Orgelpfeifen wegen ihres Zinnanteils gespendet. Inzwischen wurde der Kampf der Soldaten immer verzweifelter, besonders nach dem Kriegseintritt der Amerikaner, die mit Hundertausenden ausgeruhter Soldaten auf dem Kriegsschauplatz im Westen eintrafen.

s.a. Kirche „Die Glocken“

Viele, unter ihnen der Pastor,  setzten 1917 noch  kurzzeitig Hoffnung in den Einsatz der deutschen U-Boot-Waffe, die den Feind zur Beendigung des Krieges zwingen sollte. Aber diese Hoffnung zerschlug sich genau so schnell, wie der kurz aufkeimende Optimismus nach dem Siegfrieden mit Russland und Rumänien im Frühjahr 1918.  Die verzweifelte Lage an der Front spiegelt der Brief des Berkenthiner Volksschullehrers vom 7. Februar wieder:

„Viel Leid habe ich im letzten Jahr gesehen und viele Strapazen und Entbehrungen ertragen müssen (….). Seit dem 22. Dezember 1917 bin ich im Westen (…). Sie wünschen, ich soll auch viel für die Schule mit heimbringen. Begeisterung ist unter uns nicht vorhanden, Draufgängertum auch nicht. Man sieht in der Kampfzone grausige landschaftliche Bilder. Not und Tod in schlimmster Form. Jeder Truppe fehlt die Kameradschaft, stattdessen hohe Gereiztheit. Nun, ich glaube, die Zeit muss die vielen unfreundlichen Bilder verwischen, wenn etwas Brauchbares für die Schule herauskommen soll.“

Aber trotz der aussichtslosen Situation wurde weiter an den Durchhaltewillen der Bevölkerung appelliert, so als der Pastor in seiner Predigt am ….. auf Anordnung von oben aus einer Kaiserrede vor Arbeitern der Kruppwerde in Essen zitierte: „Deutsche, die Schwerter hoch, die Herzen stark und die Muskeln gestrafft zum Kampf gegen alles, was gegen uns steht und wenn es noch so lange dauert, da hilf uns Gott!“

Das Ende des Krieges kam dann schneller, als von vielen erwartet. Nachdem sich die Mannschaften der deutschen Kriegsflotte am Oktober geweigert hatten, gegen England auszulaufen, kam es am 4. und 5. November 1918 in Kiel zum offenen Aufstand, der bereits am 6. November  Lübeck, Hamburg und Bremen und schließlich Berlin erreichte. Am 10. November wurde der Kaiser zur Abdankung gezwungen. Als die Nachricht in Berkenthin durch den „Lübecker Generalanzeiger“ bekannt wurde, war auch hier klar, dass der Krieg verloren war. 

 

 

 

Groß Berkenthin (13 )

Hans Clasen, Wilhelm Dohrendorf, Johann Gräper, Carl Hack, Carl Hack, Georg Hack, Johann Hack, Wilhelm Höpner, Rudolf Kistner, Otto Laatz, J.R.F. Lewitz, Friedrich Stölting, Ernst Thoren 

Klein Berkenthin (9)

Karl Burmester, Alfred Kahns, Heinrich Koop, Wilhelm Koop, Otto Rath, Friedrich Schultz, Carl Steffen, Heinrich Trost, Johann Wittler

Kählstorf (1)

Hans Scharunge