Berkenthin wird ab 2006 an das Radwegenetz angeschlossen
Ein Umdenken in der Verkehrspolitik, verbunden mit der Einsicht, dass wir aus vielerlei Gründen Alternativen zum Autofahren brauchen, und auch die Entwicklung des Fahrradtourismus im Nordkreis führten dazu, dass Berkenthin in den Jahren nach der Jahrtausendwende schrittweise an das Fahrradwegenetz angeschlossen wurde.
So wurde bereits am 10. Dezember 2006 der Fahrradweg nach Kastorf, der weitgehend dem alten Bahndamm folgt, offiziell von den drei Bürgermeistern Hans-Joachim Speth (Berkenthin), Johannes Dohrendorff (Sierksrade) und Wolfgang Wiedenhöft (Kastorf) seiner Bestimmung übergeben. Vorausgegangen waren langjährige Planungen und ein Flurbereinigungsverfahren. Diese auch touristisch dringend notwendige Erschließung kostete rund 370.000 € und wurde mit Mitteln des Amtes Berkenthin sowie vom Land und der EU finanziert.
Es folgte im Jahr 2007 der Bau des Rad- und Wanderweges Klempau – Berkenthin, wodurch erstmals eine direkte Anbindung an den Ortsteil Kählstorf geschaffen wurde. Durch den immer stärker werden Autoverkehr war auch hier das Fahrradfahren immer gefährlicher geworden. Deshalb wurde der Bau dieses multifunktionalen Weges vor allem in Kähltorf sehr begrüßt. Im Bereich der dortigen Ortseinfahrt wurde zusätzlich eine Verkehrsinsel geschaffen, um ein gefahrloses Überqueren der Straße für Radfahrer zu ermöglichen. Zusätzlich wurde im erweiterten Kreuzungsbereich eine Beschränkung der Geschwindigkeit auf 50 km/h durchgesetzt. Die Planungen und Umsetzung dieses Projekts hatten sich im Vorfeld durch die Umwidmung der ehemaligen B 207 zu einer Landesstraße, wodurch sich die Zuständigkeit für den Bau geändert hatte, immer wieder verzögert.
Es folgte in den Jahren 2011 / 12 der Bau des Radweges nach Ratzeburg entlang der B 208 über Kulpin, von wo an der Weg alten Wirtschaftswegen über Harmstorf folgt. Auch hier waren zum Teil schwierige Grundstückverhandlungen mit den Anliegern vorausgegangen, die Dank der Beharrlichkeit und des engagierten Einsatzes des damaligen Bürgermeistes Speth zu einem positiven Ende geführt wurden. Der Bau dieser reizvollen Strecke ermöglicht seitdem Fahrradfahrern die gefahrlose Anbindung an die Kreisstadt, die seitdem nicht nur von Fahrradtouristen, sondern u.a. auch von Schülern weiterführender Schulen genutzt wird.
Mit den in den Folgejahren fertiggestellten Radwegen nach Rondeshagen, nach Kühsen über Gödenitz und schließlich am östlichen Kanalufer über Hollenbek nach Behlendorf ist heute Berkenhtin in alle Himmelrichtungen auf gut ausgebauten Fahrradwegen erreichbar. Für Einheimische ein deutlicher Gewinn und nimmt man den 60 km langen Kanalradweg und viele andere ausgewiesene Radwege der Umgebung hinzu, bietet Berkenthin inzwischen auch für den Tourismus ein vorbildliches Netz an Rad- und Wanderwegen.