Festtagsstimmung am Elbe-Lübeck-Kanal
Am Sonnabend, 4. September 2004, dem wurde der neue Radfernweg am Westufer des Elbe-Lübeck-Kanals zwischen Lauenburg und Lübeck feierlich eingeweiht. Die Einweihnung des Kanalradweges wurde mit einem umfangreichen Programm in den Städten Lauenburg/E. und Mölln/Alt Mölln sowie in den Gemeinden Büchen, Siebeneichen und Berkenthin gebührend gefeiert.
Gegen Mittag startete eine große Gruppe begeisterter Radfahrer von Lauenburg an der Spitze die ehemalige Radsportlegende und Weltmeister Rudi Altig mit dem Kreispräsidenten Meinhard Füllner an der Spitze in Richtung Berkenthin. In Siebeneichen schloss sich der Innenminister des Landes Schleswig-Holstein Klaus Buß der Gruppe an. Mehrere Zwischenstopps wurden am Elbe-Lübeck-Kanal eingelegt, wo die Tourteilnehmer von der Bevölkerung herzlich begrüßt wurden.
Eine zweite Radgruppe war ebenfalls am Vormittag von Lübeck aus mit der Bundestagsabgeordneten Gabriele Hiller-Ohm, Mitarbeiter der Hansestadt Lübeck und Mitglieder des Allgemeinen Fahrrad Club e. v.(ADFC) nach Berkenthin gestartet, wo beide Gruppen am Festplatz an der Berkenthiner Schleuse von Landrat Gerd Krämer begrüßt wurden.
Nach 16,30 Uhr wurde dann der Radweg offizielle mit Durchschneiden des roten Bandes vom Innenminister Klaus Buß eröffnet. Musikalisch wurden die vielen Gäste vom Musikzug der Freiweilligen Feuerwehr Berkenthin/Krummesse begrüßt. Berkenthins Bürgermeister Hans-Joachim Speth begrüßte die Gäste und strich dabei auch die Bedeutung des Radweges für seine Gemeinde heraus.
Landrat Gerd Krämer in seiner Ansprache: „Ich freue mich, dass wir heute gemeinsam die Fertigstellung des bedeutendsten Radwegeprojektes der letzten Jahre im Kreise Hzgt. Lauenburg feiern können. Ich betone gemeinsam. Denn das Projekt „Radweg auf dem Betriebsweg des Elbe-Lübeck-Kanals ist kein Waisenkind, es hat viele Eltern, die maßgeblich zur Verwirklichung beigetragen haben“. Der Landrat dankte in seiner Festrede dem Grundstückseigentümer, dem Wasser- und Schifffahrtsamt, dass es nach langjährigem Bemühen gelungen sei, mit der Naturparkverwaltung des Kreises und mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt eine Vereinbarung zur Gestaltung des Radeweges abzuschließen. Zuvor war Radfahren am Elbe-Lübeck-Kanal vom WSA nur geduldet.
In einer Rekordzeit von nur zwei Monaten wurde der rund 60 Kilometer lange Radweg von der Firma Grothe Bau GmbH & Co. KG Lübeck hergestellt. Dabei wurden 25.000 Tonnen eines Lehmkiesgemisch verarbeitet. Besonders erfreulich, so Landrat Gerd Krämer, endlich ein öffentliches Bauprojekt, dass deutlich unter den zuvor geschätzten Baukosten von 1,24 Mio. € geblieben ist. Gesamtbaukosten am Ende, incl. Beschilderung und Info- und Erholungseinrichtungen rd. 750.000 € brutto auf Kreisgebiet und rund 107.000 € auf Lüb’schen Gebiet. Abschließend dankte der Landrat alle, die zur Realisierung des Projekts beigetragen haben.
Der Innenminister Klaus Buß in seiner Ansprache, dass er es während der 30 Kilometer langend Radtour genossen habe, neben dem Weltmeister Rudi Altig fahren zu dürfen. Erfreut war er auch über die Herzlichkeit, die der Radfahrergruppe auf der Tour nach Berkenthin von der Bevölkerung zu teil wurde: „Die Leute haben so viel am Wegesrand angeboten, man konnte gar nicht so viel schwitzen wie es zu trinken gab“. Er lobte aber auch das Engagement des Kreises Hzgt. Lauenburg, der neue Maßstäbe in der Regionalentwicklung gesetzt hat und eine Vorreiterrolle im Schleswig-Holstein einnimmt. Einen besonderen Dank sprach er für seinen Einsatz Heinz-Otto Reese vom Amt für ländliche Räume aus.
Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe brachte zum Ausdruck, dass dieser neue Radweg am Elbe-Lübeck-Kanal für den Tourismus in dieser Region und für die Naherholung eine große Bedeutung hat.
Mit der Fertigstellung des Radfernweges zwischen Elbe und Trave wird ein langes verfolgtes Ziel des Kreises Hzgt. Lauenburg umgesetzt. Ausgehend vom Radfernweg am Elbe-Lübeck-Kanal als neue zentrale Achse des Radwegenetzes sollen als weitere Bausteine Radwegeverbindungen im Naturpark Lauenburgische Seen, die Schaalseeregion und die angrenzenden Räume zur Erschließung und der touristischen Angebote vernetzt werden. Wie wichtig heute Fahrradwege in der Urlaubsregion sind, zeigen Erhebungen, die aussagen, dass im Lande Schleswig-Holstein 42 % der Urlauber das Fahrrad benutze. (Quelle: Bericht und Fotos Horst Kömme)