Königlich Klein Berkenthin

Die Geschichte des Königlichen Klein Berkenthins beginnt 1747 mit der Wiedervereinigung des Lübschen Klein Berkenthins mit dem Herzogtum Lauenburg. So kam dieser Teil Klein Berkenthins an das Amt Ratzeburg und hatte nun weitestgehend eine ähnliche Geschichte wie das schon seit langem zum Amt Ratzeburg gehörige Groß Berkenthin. Königlich deshalb da das Herzogtum Lauenburg als Bestandteil des Kurfürstentums Hannover seit 1714 in Personalunion mit dem Vereinigten Königreich Groß Britannien verbunden war.

Die 4 Klein Berkenthiner Halbhufner (Erdmann, Wulf, Schütte und Wulf) mußten jetzt 30 Tage Handdienste und 4,5 Rthl. jährlich an das Amt Ratzeburg leisten. Am 14. Jan. 1793 wurden den 4 Klein Berkenthiner 1/2-Hufnern gegen eine Erhöhung des Dienstgeldes  die jeweils 30 Handtage erlassen.

Jetzt brauchte man sein Korn auch nicht mehr ins weitentfernte Ritzerau fahren, sondern konnte dies nun in der Amtsmühle in Anker mahlen lassen.

 

 

Kartenausschnitt von Klein Berkenthin 1776 mit 6 königl. und 12 zu Rondeshagen gehörigen Hofstellen

muss noch bearbeitet werden!

1747: Die von der Stadt Lübeck praetendierte und derselben auch zugestandenen Erhebung der Accise und des Kruggeldes von dem Schleusenmeister zu Klein Berkenthin (LASH Abt. 212 c Nr. 543)

Die von der Stadt Lübeck abgetretenen Schleusenmeister und Bauervogt zu Klein Berkenthin zu leisten schuldige Jagdfuhren. (LASH Abt. 212 c Nr. 557)

Das mit den Dienstpflichtigen zu Berkenthin etc… behandelte Geld-Praestandum statt das sonst geschehenen Flachs- und Heedespinnes. 1754 (LASH Abt. 212 c Nr. 559)


Mit der Rückführung der ehemals Lübschen Gebiete ins Herzogtum Lauenburg mußten nun auch die Grenzen neu fixiert und dokumentiert werden. 

Die neue Staatsgrenze zu Lübeck (zu Sierksrade) wird vom Ingenieur-Capitain Pierre Joseph du Plat 1747 vermessen und kartiert.

Grenzkarte 1747 Rondeshagen, Sierksrade, Klein Berkenthin (LASH Abt. 402 A5 Nr. 217)
Grenzkarte 1747 (LASH Abt. 402 A5 Nr. 217)

1828 kommt es in Klein Berkenthin zu einem Großbrand. Eingeäschert wird der Hof des Klein Berkenthiner Hufners Hans Jürgen Koop. Schnell kommt der Verdacht auf, dass es sich hierbei um Brandstiftung gehandelt haben muss. Bei den Ermittlungen stellt sich dann heraus, dass ein Tischlergeselle namens Bruhns aus Göldenitz die Tat begangen hatte.


Spruchakte1833 (Uni-Greifswald)

Die große Feuersbrunst in Klein Berkenthin vernommener Zeugen nur ganz allgemein den Verdacht geäußert, daß diese beabsichtlich angestiftet sein möge; und müßte dies nach 10 1/2 Uhr geschehen sein, da der Nachtwächter um diese Zeit noch nichts Verdächtiges bemerkt habe.

Auch  haben zwei Mädchen, welche von Gr. Berkenthin über den Klein Berkenthiner Kirchensteig nach Göldenitz also ganz nahe am Koopschen Hause vorbei gegangen sind, nur wahrgenommen wie  auf der Mitte des Kirchenstiegs ein Mensch, den sie aber in der Dunkelheit nicht erkennen konnten, aus dem Knick heraus sprang und über die Koppel an der Stecknitz zulief, und daß der Feuer Lärm in Klein Berkenthin losbrach als sie um 11 Uhr alwo nach Göldenitz zukommen waren. 

Bruhns gegen den auch hier keine Anzeige vorliegen, machte sich erst dadurch verdächtig, daß er am 10. Januar 1829 vor dem Amte Ratzeburg behauptete er wisse ganz gewiß, daß er den Abend und die Nacht vor diesem Brande, der ja merkwürdig wäre, zu Hause bei seinem Meister Böttcher [Christoph Peter Böttcher, Tischlermeister in Göldenitz] gewesen sei, dieser aussagte, daß er den Bruhns Morgens 8 Uhr erlaubt habe, zu seiner Mutter nach Rothenhausen zu gehn, und daß er ihm Abends gut eine halbe Stunde nach dem ihm seine Nachbaren Meyer u. Karsten um 10 oder 11 Uhr verlassen hatten unden sogleich zu Bette gegangen aber noch nicht eingeschlafen gewesen, haben nach Hause kommen hören. Andern Tages habe Bruhns hier lenger ausbleiben damit entschuldigt, daß er eine ganze zeitlang auf der Straße in Göldenitz mit einigen jungen Leuten sich unterhalten hätte. Des Böttchers Frau deponirte gleichfalls, Bruhns sei Morgens zu seiner Mutter gegangen und abends habe ihn ihr Mann bei guter Zeit nach Haus kommen hören.  Ferner gab Böttcher an: das er schon, wie lange wisse er nicht im Schlafe gelegen habe, sei er nun dem Arbeitsmann Meyer gewesen der schnell aufgestanden, haben sich angegangen u. die Thür zur Werkstätte  … im Alkoven geschlafen öffnend, Johanes gewesen: da sey dieser auch schon dem Bette entgegengesprungen und nachdem er sich schnell angezogen zum Feuer   … geeilt. V Act. 37 S 309 Im Verhör vom 21ten Nov. 1829 wollte sich Bruhns erst gar nicht erinnern, wo er an jenem Tage und Abend gewesen. Als man ihm seine Aussage vom 10. Jan. 1829 vorhielt, behauptete er wieder, zu Hause gewesen zu sein, und blieb dabei auch, als  ihn mit der Böttcherschen Eheleute Aussage bekannt machten. Erst als ihm diese vorgelesen worden, fiel ihm ein, daß er, unter dieser Trepperthürn gewesen, nur einmal so spät nach Hause gekommen, aber nicht von Rothenhausen; sondern Morgens nachdem er auf dem s.g. Blocksberge eine Lade zuerst gemacht und Nachmittags mit Erlaubniß seines Meisters wieder erwendte in Weeden besucht von diesem Orte, und mier Abends in der Dunkelheit mit einem Knechte Heinrich Schmidt der in Sieksrade mit einigen ihm unbekannten Knechten zusprechen, nach Göldenitz zurück gegangen, wo sie den Bauer Fick, des Bauern Koop Tochter Engel Jochen (Benthien) Dahmkes Knecht auf der Straße zulauffen u. sich mit ihm nach eine ganze zeitlang (Ende S. 20)

 


Koop, Hans Jürg. *(1787), † 1869

aus Niendorf

Kl. Bk. Hufner 1810-

LASH Abt. 355 RZ Nr. 78

Linsen 1864, Untersuchung eines Brandes im Backhaus 1818 GA Kl. Berk. Nr. 20

1. oo Berk. 1810 Dohrendorf, Mar. Elis. Wwe. Benthien

2. oo ? Siemers, Cath. Marg. Elis. Wwe. Bohnsack aus Kühsen † 1836

3. oo 1837 Röhrs, Anne Cath. Maria aus Lankau

K.: kinderlos