Höfefolgen

Ratzeburger Straße um 1900

Allgemeiner Teil: Systematisierung und Begriffserklärung

Berkenthin war über die Jahrhunderte ein geteiltes Dorf. Vom späten Mittelalter bis ins 2. Deutsche Kaiserreich war es dreigeteilt. Den größten Teil bildete dabei das Amtsdorf Groß Berkenthin östlich der Stecknitz. Das westlich gelegene Klein Berkenthin war in einen lübecker und einen adeligen Teil Anteil zersplittert. Der adelige Teil gehörte ursprünglich den Rittern von Parkentin die hier bzw. in Göldenitz ihre Burg hatten. Als die Stecknitz im 14. Jahrhundert zum Kanal ausgebaut wurde, bemühte sich die Hansestadt Lübeck entlang des Kanals Hofstellen zu erwerben um Schleusen betreiben zu können und auch Bauern zum Treideln zu verpflichten. 

Für Groß  Berkenthin sind hier 23 Hofstellen berücksichtigt. Diese unterteilen sich in 13 Hufen-Stellen (Vollhufen, 3/4-, 1/2- u. 1/4-Hufen) und 10 Katenstellen. Klein Berkenthin Lübscher Anteil bestand aus fünf 1/2-Hufen inkl. der Schleuse. Der Adelige Teil bestand aus vier Vollhufen, einer Halbhufe und drei Katenstellen. Hinzu kommt noch die Höfefolge von Kählstorf. Hier gab es vier Vollhufen, eine Viertelhufe und vier Katenstellen (inkl. Hirtenkaten).

Die Höfefolgen basieren auf den Höfeakten im Landesarchiv Schleswig-Holstein (LASH), am Anfang immer angegeben mit der entsprechenden Signatur (LASH Abt. 355.45 Nr. XX). Die meisten Höfeakten beginnen erst mit der Verkoppelung (1774) . Der Kleinbuchstabe in der Höfenummerierung  -x-  bzw. die „No.“ gibt die Bezeichnung aus den Verkoppelungskarten an, womit auch die jeweilige Lage bestimmt werden kann.  Die Besitzverhältnisse vor der Verkoppelung wurden dann mit Hilfe der Berkenthiner Kirchenbücher (ab 1672) und den Kornregistern des Amtes Ratzeburg  (ab 1691) rekonstruiert. Für die Zeit davor stehen dann nur noch wenige Quellen zur Verfügung. Hier konnte dann die weitere Folge teilweise über die Kirchenrechnungen, das Urbarbuch und die Bederegister sowie weiterer einzelner Quellen (s. jeweilige Höfefolge) erschlossen werden. Die Zuordnung der Bauern vor 1600 ist teilweise hypothetisch, da mangels Quellen keine genaue Aussage möglich ist zu welcher Hofstelle diese gehören. Mehr zu den ersten Bauernlisten vor 1600 s.a. hier.

  

Dies ist die Überschrift

tabellarische Gesamtübersicht der Hofstellen mit Quellen