2. Hof 1/2-Hufe ( No. 2) Am Schart 6
LASH Abt. 355.45 Nr. 64
Löebermann, Hanns * ?, † ?
s.a Lohrmann, Lockermann
Kl.-Berkenthin Kätner 1581 Türkensteuer 1ß 1599 Abgabe 1 Rauchhuhn;
Zeuge 1603 ASA Int. Nr. 29213; 1579, 1581 Landgerichtsbuch Ritzerau
oo ? NN, Cath.
K.: To. * ca.1570, ∞ Schütte, Hans
Schütte, Hans *(1567), † nach 1634
Kl. Berkenthin 1604, Zeuge Fahrrecht 1616, 1616 15 Mark Dienstgeld AHL Kämmerei Nr. 387; Zeuge 1603, 1634 ASA Int. Nr. 29213
oo ? Lohrmann, Anna * ca. 1565, † nach 1634
K.: ?
Schütte, Xopher * ?, † ?
aus Berkenthin, Hutmacher, Neubürger RZ 1629
Schütte, Hinr. * ?, † ?
Kl.-Berkenthin Kätner 1640 LASH Abt. 400.2 Nr. 95
oo ? NN, X
K.: ?
Schütte, Albrecht * ?, † 1650
?
oo ? NN, X
K.: ?
Schütt, Heinr. * ?, † ?
Kl. Berkenthin, 1666 Dienstregister
oo ? NN, X
K.: Xoph. *?, 1692 Neubürger RZ
Joh.*1673
Schütt, Joch. * ?, † ?
Kl. Berkenthin, Ritzerauer Holzregister 1694, 1695
oo ? NN, x.
K.: Maria *1672
Schütt, Joch. * ?, † ?
Kl. Berkenthin, 1699, 1696, Kämmerei 561 Landgerichtsbuch 1696 klagt gegen Hinr. Willms, 1706 2 Tage Halseisen wegen Holzdiebstahls
oo ? Soltau, Soph.
K.: Maria *Bkt. 1702
? Hans Jürg.
*?, Zimmerges. Pate Bkt. 1723, 1724, Pate Genin 1725
? Joh.*Bkt. 1714
Schütte, Joch. * ?, † ?
Berkenthin Pate Genin 1725
oo ? NN, X
K.: Joch. *Bkt. 1728
Hans Hinr.*Bkt. 1730
Hinr.*Bkt. 1732
Peter Hinr.*Bkt. 1738
LASH Abt. 212c Nr. 920
Der genehmigte Tausch des Halbhufners Schütt zu Kl. Berkenthin mit dem adl. Gericht Kulpin wegen Ackerländereien 1773
Schütte, Joch. * ?, † 1783
Kl. Berkenthin 1/2-Hufner 1773-1783, DR 1754, 1758, 1772
LASH Abt. 355.45 Nr. 64
LASH Abt. 232 Nr. 123 wegen Landtausches
oo ? Rönnpage, Anne Mar.
K.: ?
Schütte, Joch. Peter * ?, † ?
Kl. Berkenthin 1/2-Hufner 1783-1815
LASH Abt. 355.45 Nr. 64 Ehestiftung, DR 1784
1. oo 1783 Siemers, Marg. Elis. † 1809
2. oo 1811 Thorn, Soph. aus Kl. Berk.
K.: aus 1. Ehe 3 Söhne + 2 Töchter
Hans Hinr.*1800
am 14. Jan. 1793 werden den 4 Klein Berkenthiner 1/2-Hufnern gegen eine Erhöhung des Dienstgeldes die jeweils 30 Handtage erlassen.
Schütt, Joh. Peter *(1788), † 1852
Kl. Berkenthin 1/2-Hufner 1815-1852
Amt RZ BV 1834/35
LASH Abt. 355.45 Nr. 64 Hausbrief
oo 1815 Maasch, Marg. Elis. aus Kl. Berkenthin *(1791), † 1852
K.: ?
Schütt , Hans Joch. Asmus * ?, † ?
Kl. Berkenthin 1/2-Hufner 1852-1874
LASH Abt. 355.45 Nr. 64, Linsen 1864
oo 1852 Röhrs, Cath. Mar. Elis. aus Lankau
K.: Hans Joach. Heinr. *(1842), † 1874
Höppner, Joch. Heinr. Fried. * ?, † ?
aus Niendorf
Kl. Berkenthin 1/2-Hufner 1874-
LASH Abt. 355.45 Nr. 64
s.a. KARZ Abt. 9 Nr. 240 1874
oo ? Schütt, Cath. Mar. Elis.
K.: Wilh. Maria Dor. *1875
Die Fortsetzung der Hof- und Familiengeschichte bis in die Gegenwart
(in Anlehnung an die „Familien- und Hofgeschichte Lausen“ von Andreas und Thomas Lausen)
Wie wir gesehen haben, lässt sich die Hofgeschichte der Hufe Nr. 2, heute Am Schart 6, gesichert bis in das 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Warum der Hof gerade an dieser Stelle mit ihrem denkbar schlechten Baugrund errichtet wurde, kann nur vermutet werden. Tatsächlich lässt die um das Jahr 1900 entstandene Aufnahme erkennen, dass der Schilfgürtel der Stecknitzniederung noch direkt an das Haus heranreichte.
Im Mittelalter verlief hier direkt vor dem Haus die wichtige Handelsstraße von Lübeck nach Hamburg und querte durch eine Furt die Stecknitz, dort wo heute die Fußgängerbrücke den Elbe-Lübeck-Kanal überspannt. Das Wasser der Stecknitz wurde erst in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts durch den Schleusenbau hier aufgestaut und verursachte dadurch die feuchten Wiesen direkt hinter dem Haus.
Der Hof war einer von vier Klein Berkenthiner Hufen, die über Jahrhunderte lübsch waren (s. Lübsches Klein Berkenthin), dann königlich wurden und 1875 mit den übrigen Höfen des vormals adeligen Klein Berkenthin vereint wurden. Die Abhängigkeit von Lübeck bzw. der jeweiligen Landesherrschaft war für die Hufner mit hohen Pachtlasten, Arbeits- und Spanndiensten verbunden, aber auch mit der Verpflichtung, die Prähme auf der kanalisierten Stecknitz zu treideln (s. Berkenthiner Linienzieher). So ist überliefert, dass bis zum Bau des heutigen Kanals auf der Hufe ein kleines Pferd für diese Treideldienste gehalten wurde. Die Löschung dieser Pflicht aus dem Grundbuch konnte erst in den 1950er Jahren erfolgen, rund 60 Jahre nach dem Ende der Stecknitz-Schiffahrt. – In der Rückschau war diese Verpflichtung dabei zunächst durchaus ein Privileg. Das Recht, auf einer bestimmten Wegstrecke treideln zu dürfen, garantierte den Berkenthiner Bauern über Jahrhunderte eine willkommene Nebeneinnahme.
Joachim Heinrich Friedrich Höppner wird Eigentümer seiner Scholle
Der oben angeführte Joachim Heinrich Friedrich Höppner, der aus Niendorf stammte, hatte die Schütt-Tochter Catharina Mar. Elisabeth geheiratet und wurde 1874 als Halbhufner auf o.a. Stelle geführt. Mit dem „Gesetz zur Umwandlung der Meier-, Erbzins- und Erbpachtverhältnisse in Eigentum“ endet 1875 auch für ihn das alte Abhängigkeitsverhältnis von der Landesherrschaft. Er wurde erstmals Eigentümer seiner Scholle. Allerdings starb Höppner früh, so dass seine Witwe Catharina Mar. Elisabeth, geb. Schütt, in zweiter Ehe Johannes Goden, einen Briefträger aus Schiphorst heiratete. Dieser wirtschaftete recht erfolgreich und konnte den Hof auf 16 ha erweitern. Unter anderem auch dadurch, dass er eine direkt an der Stecknitz gelegene Wiese (größerer Teil der Wiese am Busch am Weißen Berg) wegen des Kanalbaus gegen eine andere Wiese eintauschen konnte.
Der Brand des Hofes
Kl. Berkenthin, 8 Juni. In der vergangenen Nacht gegen 12 Uhr kam im Wohnhause des 1/2-Hufners W. Wulf hierselbst ein Feuer auf, das auch für die anliegenden Gebäude des Hufners J. Meyer und des Interimswirths Goden verhängnißvoll werden sollte. Denn nach unglaublich kurzer Zeit, noch ehe die schnell alarmirte Ortsfeuerwehr aus Gr. Berkenthin eingetroffen war, standen die gesammten Gebäude in Flammen und mußten als verloren aufgegeben werden. Der weithin sichtbare Feuerschein rief zwar die Löschmannschaften mit ihren Spritzen aus den Nachbardörfern zur Hülfe herbei, doch konnten diese dem Feuer nicht mehr Einhalt gebieten, sondern mußten auf die Rettung der Nachbargrundstücke Bedacht nehmen. Eingeäschert wurden die Wohnhäuser, Kathen und Ställe der Hufner Wulf und Meyer, sowie das Wohnhaus und der Schweinestall des Hauswirths Goden. Vom Mobiliar wurde vieles gerettet, ebenso fast sämmtliches Vieh, nur 3 Schweine und 6 Hühner kamen in den Flammen um. Ueber die Entstehungsursache des Feuers verlautet nichts Bestimmtes, doch wird allgemein böswillige Brandstiftung angenommen. Den Brandschaden haben die Vaterländ. Feuer-Assecuranz-Societät im Fürstenthum Ratzeburg zu tragen.
Der heutige Bau entsteht
Hermann Wulf erweitert die Wirtschaft
Paul Haase übernimmt den Hof
Die Zeit nach dem 2. Weltkrieg