Ein fast völlig vergessener Erwerbsbereich einiger Berkenthiner Bauern bestand im Anbau von Hopfen. Ja, nicht die Bayern, sondern die Hanse war im ausgehenden Mittelalter und zu Beginn der Neuzeit führend in der Produktion von Bier. Und dazu bedarf und bedurfte es eben auch an Hopfen. Allein in Berkenthin gab es zeitweise bis zu 6 Wirtshäuser mit Bier zu beliefern. Diese große Anzahl an Wirtshäusern mag uns aus heutiger Sicht für ein kleines Dorf recht übermäßig erscheinen, doch lag Berkenthin bis 1675 direkt an der wichtigen Straßenverbindung zwischen Lübeck und Hamburg und so gab es auch viele Reisende zu versorgen. Bier war zu jener Zeit ein Grundnahrungsmittel und schon Kinder tranken es täglich. Zudem hatte jenes Bier auch nur ca. zwei Prozent Alkoholgehalt und war im Vergleich zum Trinkwasser die gesündere Alternative. Das galt zumindest für die Stadt, und die war nun mal Trentsetter in Sachen Lebenskultur, egal wie die Wasserqualität in Berkenthin auch gewesen sein mag. Mehr hier.